Ibo
Ibo, bürgerlich Ibrahim Bekirović, geboren 22. Juli 1961 in Skopje, SR Mazedonien, SFR Jugoslawien; † 18. November 2000 in St. Pankraz, Österreich; war ein deutscher Schlagersänger.
Bekirović war seit Ende der 1970er Jahre hauptberuflich als Musiker tätig. 1983 nahm er seine erste Schallplatte Verlang ich zuviel auf, die bereits ein mittelmässiger Erfolg wurde. Er verwendete als Künstlernamen nur seinen abgekürzten Vornamen Ibo, teilweise auch IBO geschrieben. 1985 hatte er seinen ersten grossen Hit mit Ibiza. Damit war er in zahlreichen Musiksendungen im Fernsehen zu Gast. Es folgten weitere Schlager, so dass er bald zu den erfolgreichsten Schlagerstars der 1980er Jahre gehörte. 1996 nahm Ibo an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. Mit seinem Lied Der liebe Gott ist ganz begeistert konnte er den fünften Platz unter insgesamt zehn Teilnehmern belegen. Seine Songwriter Mick Hannes und Walter Gerke kamen von der Gruppe Franz K. In seiner Liveband spielten u. a. Alex Schwers von der Punkband Hass und Gregor Kerkmann. Am 18. November 2000 starb Ibo bei einem unverschuldeten Autounfall auf der Rückfahrt nach einem Auftritt in Österreich, als sein Wagen von einem Lkw gerammt wurde. Ibo war verheiratet mit Diana, mit der er Zwillingstöchter hat (* 1991). Er lebte bis zu seinem Tod in Gladbeck, wo er auch beigesetzt wurde.
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Ilse Werner
Ilse Werner, bürgerlich Ilse Charlotte Still, geboren 11. Juli 1921 in Batavia, Niederländisch-Indien; † 8. August 2005 in Lübeck; war eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin und Kunstpfeiferin deutsch-niederländischer Herkunft, die ihre grössten Erfolge mit Filmen während des Dritten Reiches hatte.
Der Komponist Werner Bochmann erkannte eine besondere musikalische Fähigkeit von Ilse Werner: ihr Pfeiftalent. So betätigte sie sich schon zu Anfang der 1940er Jahre als Schlagerinterpretin und Kunstpfeiferin. Diese Fertigkeit setzte Werner später ebenfalls als Musical-Sängerin ein. Die kleine Stadt will schlafen geh’n, Wir machen Musik, Mein Herz hat heut’ Premiere und der ihr 1960 ein Comeback verschaffende Hit Baciare sind mit ihrem Namen verbunden. Als Ilse Werner den Titel Sleigh Ride (Schlittenfahrt) von Leroy Anderson einspielen wollte, schrieb ihr der Komponist Martin Böttcher innerhalb von 56 Stunden das komplette Arrangement nach Anhören einer alten Schellackplatte, weil zu dieser Zeit keine Noten des Titels erhältlich waren.
Die letzten Lebensjahre verbrachte Ilse Werner zurückgezogen und verarmt in einem Lübecker Seniorenheim. Sie wurde von prominenten Freunden – unter anderem Karl Dall und Wolfgang Völz – unterstützt. Sie starb 2005 im Alter von 84 Jahren an einer Lungenentzündung. Auf ihren eigenen Wunsch hin wurde Ilse Werner als ehemaliger Ufa-Star in Potsdam-Babelsberg am 24. August 2005 auf dem Friedhof an der Goethestrasse bestattet.
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Imca Marina
Imca Marina, bürgerlich Hendrikje Imca Bijl, geboren 13. Mai 1941 in Zuidbroek, Provinz Groningen, Niederlande; ist eine niederländische Schlagersängerin und Schriftstellerin.
Der als Tochter eines Elektrotechnikers geborenen Bijl gelang 1972 mit dem Schlager Viva España („Die Sonne scheint bei Tag und Nacht“) ein über den deutschsprachigen Raum hinausreichender Erfolg, dies blieb im Weiteren ein einmaliger. Neben einigen weiteren deutschsprachigen Hits war der Sängerin in ihrer niederländischen Heimat dauerhafter Erfolg beschieden. Im Folgenden machte sie sich auch dort einen Namen als Schriftstellerin. Ihren Künstlernamen bildete sie aus ihrem zweiten Vornamen und dem zweiten Vornamen ihrer Mutter. Imca Marina lebt auf einem Bauernhof in Midwolda in der Gemeinde Scheemda, Provinz Groningen. Im Juli 2009 wurde bekannt, dass sie sich nach 13-jähriger Beziehung von ihrem Lebenspartner Steven Porter getrennt hat. Aus einer früheren Ehe hat sie einen Sohn.
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Inga & Wolf
Inga und Wolf war ein deutsches Gesangsduo auf dem Gebiet des Schlagers und des Chansons. Es war vor allem in den frühen 1970er Jahren bekannt.
Inga, bürgerlich Ingrid Preuss, geborene Franke, am 19. August 1949 in Wittenberg; war ausgebildete Laborantin. Ihr Gesangspartner Wolf war ihr Ehemann Wolfgang Preuss, geboren 5. Oktober 1949 in Berlin; der im bürgerlichen Leben Grosshandelskaufmann gewesen war.
Ende der 1960er Jahre traten beide in kleinen West-Berliner Songclubs und Folk-Kneipen wie Steve-Club, Go-in, Litfass, Danny’s Pan als Gesangsduo auf. Damals war ihr Stück Was hast du in der Schule gelernt im Radio zu hören. Das Fernsehen stellte das Künstlerpaar in Umschau, Talentschuppen und Die Drehscheibe vor. 1972 schrieb Reinhard Mey unter dem Pseudonym „Alfons Yondraschek“ für sie den Titel Gute Nacht, Freunde. Damit nahm das Duo an Ein Lied für Edinburgh, der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1972, teil und erreichte den 4. Platz. Dadurch wurden Inga und Wolf bundesweit bekannt. Es war zugleich ihr grösster Erfolg. Das Lied kam bis auf Rang 22 in den bundesdeutschen Charts und brachte ihnen eine Goldene Schallplatte ein. Im folgenden Jahr nahmen sie erneut an der deutschen Vorentscheidung teil. 1973 erreichte ihr Lied Schreib ein Lied den dritten Platz. Musik und Text schrieb Wolfgang Schulz, der „Schobert“ des Duos Schobert & Black. Ihr zweiter Wettbewerbsbeitrag Manchmal belegte Platz sechs. Wolfgang Preuss war unter dem Pseudonym Jon Athan als Texter auch für andere Künstler tätig, u. a. für Tony Marshall und Andrea Jürgens. Nach weiteren Erfolgen liess das Paar sich scheiden, die gemeinsame Karriere endete. Inga heiratete später Wolfgang Schulz.
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Ingrid Peters
Ingrid Peters, geboren 19. April 1954 als Ingrid Probst in Dudweiler, Saarland; ist eine deutsche Sängerin und Rundfunkmoderatorin.
Peters wuchs im Saarbrücker Stadtteil Malstatt auf und legte am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium das Abitur ab. Anschliessend studierte sie an der Pädagogischen Hochschule in Saarbrücken und erwarb ihr Diplom in Arbeitslehre und Sport. Gleichzeitig erlernte sie an der Musikschule Saarbrücken das Klavierspiel. 1973 begann Ingrid Peters ihre musikalische Karriere als Sängerin in einer Band.
1976 folgte die erste Schallplatte. Für ihr Album Komm doch mal rüber mit der gleichnamigen Hitsingle erhielt sie die Goldene Europa und es folgten weitere Hits. Ihre ältere Schwester Linda Bergen versuchte in jener Zeit ebenfalls, im Musikgeschäft Fuss zu fassen, der Durchbruch gelang ihr jedoch nicht. Zwischen 1976 und 1986 standen insgesamt vier Lieder von Ingrid Peters in den offiziellen deutschen Verkaufshitparaden. 1979 bewarb sie sich mit Du bist nicht frei bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest und erreichte Platz 8. Mit der Coverversion Afrika belegte sie 1983 in der ZDF-Hitparade Platz eins. Im selben Jahr wurde Ingrid Peters beim Seoul-Song-Festival in Südkorea Dritte. Ausserdem bewarb sie sich 1983 zusammen mit July Paul erneut bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Ihr Titel Viva la mamma kam auf Platz zwei. Beim Eurovision Song Contest 1986 nahm Peters mit dem Titel Über die Brücke geh’n teil und belegte den achten Platz. Danach legte sie eine mehrjährige Pause ein und kündigte ihren Plattenvertrag mit Ralph Siegel. 1997 trat sie bei den Deutschen Schlager-Festspielen mit dem Titel Komm und halt mich fest (Musik: Willy Klüter) wieder auf und erreichte Platz sechs. Seither schreibt sie nahezu alle ihre Texte und auch einen Teil der Melodien selbst. Das erste selbsterstellte Album war Aufgewacht. Einer ihrer künstlerischen Höhepunkte war ein Auftritt im Jahr 2000 bei der grossen Silvester-Show in Peking. 2002 brachte sie in ihrer Heimatstadt Saarbrücken ihr One-Woman-Musical Bin ich denn total verrückt?! mit der Premiere in der Congresshalle auf die Bühne. 2021 nahm Ingrid Peters Abschied von der Bühne.
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July Paul
July Paul, geboren 6. März 1955 in München als Julius Michael Paul; ist ein deutscher Sänger und Liedermacher.
Zusammen mit der Sängerin Ingrid Peters belegte er 1983 mit dem Titel Viva la Mamma den zweiten Platz bei der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix de la Chanson (heute Eurovision Song Contest). Den gleichen Platz belegten die beiden mit ihrem Gesangsduett 1983 auch in der ZDF-Hitparade. Ebenfalls 1983 wurde July Dritter als Textdichter für den österreichischen Beitrag zum Grand Prix de la Chanson.
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Insterburg & Co.
Insterburg & Co. war eine deutsche Komikerband, die in der Urbesetzung von 1967 bis 1979 bestand.
Der Bandname leitet sich vom Künstlernamen Ingo Insterburgs († 2018) ab. Die weiteren Mitglieder waren Karl Dall († 2020), Peter Ehlebracht und Jürgen Barz.
Das Quartett Insterburg & Co. kultivierte in den 1960er- und 1970er-Jahren die „Kunst des höheren Blödsinns“ und stand dabei in einer Reihe mit Schobert & Black und Ulrich Roski. Gelegentlich wurden sie als „Blödelbarden“ bezeichnet. Beeinflusst von zeitgenössischen britischen Vorbildern wie der Bonzo Dog Doo-Dah Band und Bob Kerr's Whoopee Band, bestand ihr Programm aus komischen Musikstücken und spontaner Stand-up-Comedy (obwohl es den Begriff damals in Deutschland noch gar nicht gab). Bei letzterem nahmen sich die vier oft gegenseitig auf die Schippe. Sie vertonten ihre Sketche und Lieder in der Regel mit häufig von Ingo Insterburg selbstgebauten Instrumenten, von denen viele aus umfunktionierten Küchen-, Garten- und sonstigen Alltagsgeräten bestanden. Während der Auftritte forderte Karl Dall Ingo Insterburg häufig scherzhaft auf, die ungewöhnlichen Instrumente zu „erklären“; er selbst trat unter anderem als Parodist von Hans Albers in Erscheinung. 1968 wirkte das Quartett gemeinsam mit den Jacob Sisters im Kinofilm Quartett im Bett (Untertitel: Klatsch, Klatsch, Schenkelchen – Opa wünscht sich Enkelchen) mit, im folgenden Jahr in Charley’s Onkel und 1973 in Chapeau Claque. Die Band war mehrfach in der Show Dalli Dalli zu Gast und trat häufig in der Sendung Musikladen auf. Aufgrund der Tatsache, dass es zu dem Zeitpunkt in Westdeutschland nur drei Fernsehprogramme (ARD, ZDF und die Dritten Programme) gab, wurde die Band schnell einem breiten Publikum bekannt. Ihr Humor machte sie populär; Ausschnitte der Musikladen-Shows werden bis heute wiederholt. Die Band veröffentlichte zahlreiche Schallplatten, die das gleiche Konzept verfolgten. Neben Alben mit Live- oder Studiomusik erschienen einige Sketch-Sammlungen. Ein bekanntes Stück der Gruppe ist Ich liebte ein Mädchen aus dem Jahr 1974, das von Ingo Insterburg gesungen wurde und sich viereinhalb Monate in den deutschen Singlecharts hielt. Als sich die Gruppe 1979 trennte, startete Dall eine Solokarriere als Sänger, Komiker, Schauspieler und Fernsehmoderator.
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Ireen Sheer
Ireen Sheer, ihr bürgerlicher Name ist Ireen Wooldridge, geboren 25. Februar 1949 in Romford, Grossbritannien; ist eine deutsch-britische Schlagersängerin.
Ireen Sheer ist die Tochter eines englischen Vaters († 2017) und einer deutschen Mutter († 2009). Ihre Eltern hatten sich kennengelernt, als ihr Vater als Soldat in Deutschland stationiert war. Ireen wuchs zweisprachig auf; ihre Jugend verbrachte sie in Billericay, Essex, England, wo sie auch zur Schule ging. Sie wurde 1961 bei einem Talentwettbewerb entdeckt, bei dem sie It’s Now or Never sang. Sie absolvierte parallel zu ihrem Erfolg eine Banklehre. In den 1960er Jahren arbeitete sie zunächst mit Pop-Gruppen wie Family Dogg zusammen. Ab 1970 widmete sie sich ihrer Solo-Karriere, zunächst mit englischen Aufnahmen. Da sie zweisprachig aufgewachsen war, erkannte Polydor die Möglichkeit, den englischen Hit Hey Pleasure Man in der Fassung von Oh Holiday im deutschsprachigen Sprachraum zu vermarkten. Neben der Single Goodbye Mama, die 1973 in den Top-5 der deutschen Charts gelistet war, hatte sie noch drei weitere Hits in den offiziellen Charts. Zudem waren vier ihrer Alben zwischen 2005 und 2022 in den Charts. Viele ihrer Singles konnten sich in diversen Schlagerparaden beim Radio platzieren und waren in den Airplay-Charts. In ihrer inzwischen 50-jährigen Karriere hat sie über 20 Alben und über 110 Singles veröffentlicht. Neben ihren Soloaufnahmen sang Ireen Sheer Duette mit ihrem damaligen Ehemann Gavin du Porter sowie mit Bernhard Brink, Gilbert Bécaud und Cliff Richard. Im Dezember 2017 nahm Ireen Sheer an dem Projekt Schlagerstars für Kinder teil und sang mit der Gruppe den Weihnachtsschlager Auf Einmal ein. Der Schlager wurde im Dezember veröffentlicht, die Einnahmen kommen Kindern in Not zugute. Der Song wurde 2018 neu aufgenommen und zu Weihnachten wieder veröffentlicht. Am 27. November 2021 kündigte Ireen Sheer in der ARD-Sendung Das Adventsfest der 100.000 Lichter für das Jahr 2023 ihren Abschied an, teilte jedoch mit, noch einige Konzerte geben zu wollen. Dies bestätigte sie bei der Abendsendung von Bares für Rares am 20. Dezember 2022, in der sie einen Tischaufsatz für wohltätige Zwecke verkaufte, auf Nachfragen von Horst Lichter erneut.
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Bernhard Brink
Bernhard Brink, geboren 17. Mai 1952 in Nordhorn, ist ein deutscher Schlagersänger sowie Fernseh- und Radiomoderator.
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Ivo Robić
Ivo Robić, geboren 28. Januar 1923 in Garešnica bei Kutina, Königreich Jugoslawien, heute Kroatien; † 9. März 2000 in Rijeka; war ein jugoslawischer und kroatischer Schlagersänger.
Robić begann seine Musikerlaufbahn mit einem Studium am Zagreber Konservatorium mit dem Ziel, Musiklehrer zu werden. Während des Studiums lernte er Klavier, Saxophon, Klarinette, Flöte und Bassgeige zu spielen. Neben seinem Studium betätigte er sich als Sänger beim Tanzorchester von Radio Zagreb. Dabei wurde er von der jugoslawischen Plattenfirma Jugoton entdeckt, die 1948 mit Robić eine erste Schallplatte produzierte. Bis 1977 erschienen bei Jugoton von Ivo Robić etwa 100 Schallplatten, die ihn zu einem der erfolgreichsten jugoslawischen Plattenstars machten. Ab 1977 nahm er Schallplatten für die tschechoslowakische Plattenfirma Supraphon auf. Zu Beginn der 1950er Jahre begann Robić im Ausland aufzutreten, so in der Tschechoslowakei, in Österreich und in der DDR. Seinen ersten Auftritt in der Bundesrepublik hatte Robić 1955 in Hof (Saale). Es dauerte aber noch bis 1958, ehe es hier zu einem Plattenvertrag kam. Die Initiative ging von Robićs Frau aus, die Demobänder an verschiedene deutsche Plattenfirmen geschickt hatte. Als einzige zeigte Polydor Interesse und lud Robić zu Probeaufnahmen ein. Nachdem zwei im Januar 1959 aufgenommene Coverversionen mit Titeln von den Chessmen und Ray Peterson verworfen wurden, wurde im Mai 1959 die erste Robić-Single mit den Titeln Morgen und Ay, ayay Paloma auf den Markt gebracht. Produzent war Bert Kämpfert, der Robić in den Folgejahren betreute. Den Titel Morgen hatte Peter Moesser komponiert, er arbeitete einige Zeit mit Robić zusammen. Morgen wurde zu einem Welterfolg und verkaufte sich alleine in Deutschland über eine Million Mal, wofür Robić eine Platin-Schallplatte von seinem Musiklabel überreicht bekam.
Zwar erreichte er in Deutschland nur Platz zwei in der Notierung des Fachblattes Musikmarkt, erhielt aber von Radio Luxemburg den Bronzenen Löwen. Auch das amerikanische Musik-Magazin Billboard nahm den deutschen Originaltitel, der vom Laurie-Label veröffentlicht worden war, in seine Hot 100 auf. Morgen behauptete sich dort 14 Wochen lang und stieg bis Platz 13 auf. Polydor brachte den Titel in Grossbritannien auf den Markt, wo er Platz 23 in den Hitlisten erreichte. Mit der zweiten Platte mit Ivo Robić verfuhr Polydor von Anfang an zweigleisig. Der deutsche Titel Muli-Song wurde zeitgleich in Deutschland und den USA veröffentlicht, in den Staaten jedoch in der englischsprachigen Version The Happy Muleteer. Auch diese Version kam wieder in die Hot 100 von Billboard, war dort fünf Wochen notiert und stieg bis zum 58. Platz auf. Damit schaffte es Robić in das US-Entertainment, so wurde er unter anderem in die Perry Como Show, die Ed Sullivan Show und die Dick Clark Show eingeladen. Während es der Muli-Song in Deutschland bis zum siebten Platz schaffte, erzielte Robić 1961 mit der Coverversion des US-Titels Save the Last Dance for Me von den Drifters einen Nummer-Eins-Erfolg. Die deutsche Version Mit 17 fängt das Leben erst an wurde vom Musikmarkt 32 Wochen lang notiert und lag im März 1961 bei zwei Wochenauswertungen auf dem ersten Platz. Radio Luxemburg verlieh ihm diesmal den Silbernen Löwen. Danach hatte Ivo Robić den Höhepunkt seiner Karriere in Deutschland erreicht. Nur noch mit dem 1962 veröffentlichten Titel Ein ganzes Leben lang, eine Coverversion des Ray-Charles-Erfolges I Can’t Stop Loving You, kam er noch einmal in die Top-10 (Platz 8). Danach notierte ihn der Musikmarkt bis 1967 dreimal lediglich auf hinteren Rängen. 1968 zog sich Bert Kämpfert als Produzent zurück, um sich stärker seiner eigenen Karriere zu widmen, und Robić Aufnahmen wurde von Kai Warner betreut. Nachdem Robić 1971 noch einmal mit dem Titel Ich zeig’ dir den Sonnenschein vom Musikmarkt notiert wurde (45.), löste Polydor 1973 den Plattenvertrag auf. Robić liess sich endgültig in Kroatien nieder, wo er mit seiner Frau Marta ein Haus in dem kleinen Fischerdorf Ičići an der kroatischen Riviera besass. Bei Jugoton veröffentlichte er weiterhin Platten für den jugoslawischen Markt. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod war er Ehrenvorsitzender der Kroatischen Musikerunion. Er starb im Jahre 2000 an den Folgen einer Gallenoperation 77-jährig in einem Krankenhaus in Rijeka. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zagreber Mirogoj-Friedhof.
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Iwan Rebroff
Ivan Rebroff, geboren 31. Juli 1931 als Hans Rolf Rippert in Berlin-Spandau; † 27. Februar 2008 in Frankfurt am Main; war ein deutscher Sänger der Stimmlage Bass, der durch Einsatz seiner Falsettstimme einen Stimmumfang von mehr als vier Oktaven hatte.
Rebroff wurde 1931 als Hans Rolf Rippert im Berliner Bezirk Spandau als Sohn des Ingenieurs Paul Rippert (* 1897 in Bad Liebenwerda) und dessen Ehefrau Luise Fenske (* 1896 in Bromberg) geboren. Er war der jüngere Bruder des späteren ZDF-Sportreporters Horst Rippert. Zu seinen Vorfahren gibt es verschiedene nicht bestätigte Legenden, wonach die Mutter russischer und der Vater jüdisch-russischer Abstammung war. Rebroff wuchs in Belzig und in Halle (Saale) auf, wo er Mitglied im Stadtsingechor war. Später lebte er abwechselnd in Zell-Weierbach, in einem kleinen Jagdschloss in der Nähe von Hunoldstal und auf der griechischen Insel Skopelos. Rebroff studierte von 1951 bis 1959 als Fulbright-Stipendiat Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Hamburg. Sein Gesangslehrer Adolf Detel formte ihn zu einem Interpreten osteuropäischen Liedguts. 1958 siegte Rebroff beim Deutschen Hochschulwettbewerb. Danach war er Sänger beim Schwarzmeer Kosaken-Chor und im Ural Kosaken Chor. Eine Mitgliedschaft beim Don Kosaken Chor Serge Jaroff ist trotz vielfacher dahingehender Angaben zumindest zweifelhaft. 1960 gewann er beim 9. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München den 1. Preis. Bekannt wurde Rebroff durch die Rolle des Milchmanns Tevje im Musical Anatevka im Théâtre Marigny auf den Pariser Champs-Élysées, wo er über 1400 Vorstellungen gab. Anschliessend wirkte er in verschiedenen Tourneeproduktionen und Spielfilmen mit, unter anderem in Der Barbier von Sevilla, Boris Godunow, Der Zigeunerbaron, Wiener Blut und Der Rosenkavalier. Dazu kamen Auftritte in zahlreichen Fernsehsendungen. Er gab Konzerte in Konzertsälen, Kirchen und bei Gala-Veranstaltungen, zuletzt im Dezember 2007 in der Wiener Votivkirche. In Anlehnung an Die drei Tenöre trat Rebroff bisweilen mit Gunther Emmerlich und Günter Wewel als Die drei Bässe auf. 1985 wurde Rebroff in Anerkennung seiner Leistungen für die Völkerverständigung zwischen Ost und West das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er war seit seinem 60. Lebensjahr ausserdem Ehrenbürger der griechischen Insel Skopelos. Rebroff erhielt weltweit 49 Goldene Schallplatten und eine Platin-Schallplatte für 10 Millionen verkaufte Langspielplatten seit 1975. Er starb im Alter von 76 Jahren in Frankfurt am Main an Organversagen und Herzstillstand.
Das Pseudonym Rebroff leitet sich von der russischen Übersetzung ребро (rebro) des deutschen Wortes Rippe ab. Ivan ist die russische Form von Johannes oder auch Hans. Passend zu diesem Pseudonym trug Rebroff einen mächtigen Vollbart und bei Veranstaltungen und auf offiziellen Fotos immer eine traditionelle russische Fellmütze und dazu passende Folklorekleidung.
Rebroff klagte 1994 erfolgreich gegen die Molkerei Müller wegen der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Die Molkerei hatte in einem Werbespot ein Double eingesetzt, da man Rebroff die verlangte Gage nicht zahlen wollte. Das Oberlandesgericht Karlsruhe gab Rebroff Recht und verurteilte Müller zur nachträglichen Zahlung von Lizenzgebühren in Höhe von 155.000 D-Mark.
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